Eltern mit ihren Kindern stärken
Jubiläum der Familienpaten im Familienzentrum Trudering
Seit zehn Jahren sind Familienpaten in Trudering ehrenamtlich unterwegs und unterstützen Familien in schwierigen Lebenslagen. Ziel dieser Besuche ist es, gemeinsam mit der Familie, einen Weg aus der Krise zu finden. Im Rahmen einer Feier im Familienzentrum Trudering wurde den Patinnen und Paten für ihr soziales Engagement gedankt.
„Haben Sie Lust, sich emotional und aktiv auf das lebendige Miteinander einer Familie einzulassen? Sind Ihnen Toleranz und ein respektvoller Umgang wichtig? Bringen Sie aus Ihrer eigenen Familiengeschichte Erfahrung, Kompetenz und Geduld mit? Haben Sie jede Woche ein paar Stunden Zeit zu verschenken?“ Mit diesem Aufruf vom Familienzentrum Trudering wurden im Herbst 2011 acht Ehrenamtliche für die erste Schulung gewonnen. Weitere Schulungen folgten, so dass insgesamt 38 Patinnen und Paten ausgebildet werden konnten, von denen 14 weiterhin aktiv sind. In zehn Jahren wurden dabei rund 7800 Stunden ehrenamtlich geleistet und fast 50 Familien mit 140 Kindern unterstützt. Grund genug also, den Ehrenamtlichen im Rahmen einer Feier zu danken.
Eine Krise kann jede Familie treffen, doch das familiäre oder nachbarschaftliche Netz ist – gerade in einer Großstadt – oft zu klein. Aktuell kommen noch die Belastungen durch die Pandemie hinzu: Was vorher gerade noch leistbar war, ist durch die schwierige Situation zu Hause mit Homeoffice und Homeschooling am Rand des Zusammenbruchs. Viele Eltern sind im Moment sehr erschöpft. Hier können Familienpaten einspringen und Eltern mit ihren Kindern stärken. Teils leisten sie konkrete Hilfe, indem sie zum Beispiel behilflich sind, einen Kindergartenplatz zu finden oder eine marode Küche zu erneuern. Teils hören sie aufmerksam und einfühlsam zu und suchen gemeinsam mit der Familie nach der passenden Lösung. Zentral ist dabei immer die Hilfe zur Selbsthilfe. Wo die Familie selbst nicht weiter weiß, kann die Patin an professionelle Hilfen vermitteln und Mut machen, diese aufzusuchen. „Schon deutsche Familien tun sich da oft schwer. Wenn dann auch noch Sprachbarrieren hinzukommen, ist es fast aussichtslos“, berichtet Beate Barth, die das Projekt betreut. Zwei Drittel der von Familienpaten unterstützten Familien sind deshalb auch nicht aus Deutschland.
Weil das Engagement also durchaus anspruchsvoll ist, werden die Ehrenamtlichen gut vorbereitet. Deshalb bietet das Familienzentrum Trudering als Teil des „Netzwerk Familienpaten Bayern“ eine umfassende Schulung an, die im Oktober 2021 in drei Blöcken jeweils freitags und samstags geplant ist. „Anschließend suchen wir gemeinsam mit der Patin oder dem Paten die passende Aufgabe, sind beim Kennenlernen dabei und legen das Ziel und die Dauer der Patenschaft fest“, berichtete Sabine Albrecht, die zusammen mit Beate Barth neben der fachlichen Begleitung auch den Austausch mit den Patinnen und Paten organisiert.
Wer Lust und Zeit hat, auch Familienpatin oder Familienpate zu werden, kann sich beim Familienzentrum melden unter der Telefonnummer 45242070 oder per E-Mail an barthfzt@aol.de. Das Projekt im Familienzentrum Trudering ist Teil vom „Netzwerk Familienpaten Bayern“, welches vom Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales unterstützt und gefördert wird.
